Bibliothek und Rechenzentrum Technische Hochschule Georg Simon Ohm, Nürnberg
Städtebaulich bildet der Entwurf für die Bibliothek und das Rechenzentrum mit den Bestandsbauten eine neue Campusmitte mit hoher Aufenthaltsqualität aus. Tribünenartige Sitzstufen überwinden dabei den bestehenden Höhenunterschied auf dem Gelände und vermitteln zwischen Neubauten und den Bestands. Bibliothek und Rechenzentrum haben einen gemeinsamen Eingang und geben der Hochschule eine attraktive Adresse am Campus. Über den Haupteingang betritt man in einen viergeschossigen Luftraum, dessen Zentrum eine großzügige Treppenanlage aus Sichtbeton mit einem verglasten Oberlicht bildet. Angrenzend dazu befindet sich die Bibliothek mit Ihren flexiblen Arbeitsplätzen angeordnet. Die hellen Lern,- und Lesezonen orientieren sich über die bodengleiche Verglasung hin zum Außenraum. In Abhängigkeit der Lage der Arbeitsplätze, öffnet sich dabei der Grundriss durch einen größeren Glasflächenanteil und lässt differenzierte Blickbeziehungen entstehen. Das Rechenzentrum wird über das gemeinsame Foyer erschlossen. Neben hoch installierten Arbeitspools befinden sich in diesem verschiedene Seminarbereiche.

Das Material für Fassade bildet ein roter Sandstein, ein Material welches in Nürnberg traditionell verbaut wurde, bzw. für die Gegend prägend ist. Die Fassade zeigt in diesem Zusammenhang ein Netz aus Natursteinstelen- und Riegeln aus Sandstein. Durch das Detail der Vor- und Rücksprünge im Bereich der feingliedrigen Fassadenstelen zeigt sich das Gebäudeensemble in seinem historischen Umfeld zur villenartigen Bebauung filigran und facettenreich. Für einen wirtschaftlichen Gebäudebetrieb wurden die Anforderung der Energieeinsparverordnung (EnEV) an die Gebäudehülle, um  30 % unterschritten. 

1.Preis Wettbewerb 2012
Auftraggeber: Freistaat Bayern vertreten durch das Staatliche Bauamt Erlangen-Nürnberg
Standort: Nürnberg
Leistungsphasen: 2 – 8
Größe: 12.262 m² BGF
Bauvolumen: 40,7 Mio.€
Leistungszeit: 2016 – 2020

Grundriss EG o.M.
Längsschnitt

© Fotografien: Constantin Meyer
© Luftaufnahme: Wettbewerbe Aktuell